Dieser Abschnitt sollte den meisten Lesern schon vertraut sein -
wer sich diese Frage nicht mehr stellt, möge weiterblättern.
Für alle anderen hier eine kurze Erläuterung der Idee der
Prozeduralen Programmierung:
Oft werden Befehle immer
wieder in der gleichen Reihenfolge ausgeführt. Mit den bisher
kennengelernten Konstrukten käme man nicht umhin, diese immer
wieder hinzuschreiben. Selbst wenn man dazu die Fähigkeiten
eines Texteditors nutzt und den entsprechenden Programmteil nur von
der einen an die andere Stelle kopiert, so bleiben die Befehle immer
noch doppelt vorhanden. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Größe
des Programms in uncompilierter Form, sondern auch auf die
ausführbare Version, da der Compiler diese Redundanz i.d.R.
nicht erkennt und dementsprechend nicht auflöst.
Abhilfe
schaffen hier Prozeduren, das sind Programmteile, die eine in
sich geschlossene Sinneinheit ergeben. Mit ihnen ist es möglich,
häufig genutzte Befehlsfolgen nur einmal programmieren zu
müssen, um sie dann an den benötigten Stellen wie einen
Befehl aufzurufen. Durch die Möglichkeit, Variablen und
Konstanten an eine Prozedur zu übergeben - die sogenannten
Parameter - kann man Prozeduren schreiben, die sehr vielseitig
sind, da sie diese Parameter auslesen, aber auch verändern
können. Je nach Verwendung eines Parameters spricht man von
Eingabe-, Ausgabe- bzw. Ein/Ausgabe-Parameter.
In vielen prozeduralen Programmiersprachen kann eine Prozedur
auch einen Wert zurückgeben, dann wird sie im wesentlichen wie
ein Wert genutzt. Man spricht dann von Funktionen, u.a. da
eine ihrer Hauptverwendungen die Implementierung von mathematischen
Funktionen ist (bzw. man sie mit geeigneter Interpretation immer als
solche auffassen kann). Das Ergebnis einer Funktion - ihr
Rückgabewert - kann dann z.B. einer Variablen zugewiesen
werden.
In C++ wird zwischen Prozeduren und Funktionen nicht
unterschieden, Funktionen werden hier als Obermenge der Prozeduren
angesehen, Prozeduren als Spezialfall von Funktionen. Die einzige
Unterscheidung die gemacht wird, ist die Form des Aufrufs, doch dazu
später mehr.